Dienstag, 22. Januar 2008

Kindliche Brutalität

Auf meinem gestrigen Weg zur Arbeit wurde ich Zeuge folgenden Vorfalls: 2 Buben im Alter von 12-13 Jahren fingen an zu streiten. Die U-Bahn in der ich saß, machte einen längeren Halt, wodurch ich den eben erwähnten Streit, der außerhalb des Zuges stattfand, miterleben konnte. Der verbalen Auseinandersetzung folgte schnell eine handgreifliche Auseinandersetzung.
Diese Balgerei hatte reichlich wenig mit den romantisch-verklärten Raufereien gemein, wie sie in Romanen so gerne beschrieben wird. Kein "in-den-Schwitzkasten-nehmen", keine männlich verabreichte Kopfnuss... Nichts dergleichen! Diese kleinen Dummköpfe schlugen mit aller ihnen zur Verfügung stehenden Kraft mit der Faust ins Gesicht des Kontrahenten.
Auch wenn kein Blut geflossen ist, gibt mir doch eines zu denken: Was ficht zwei Kinder an, einander wirklich verletzen zu wollen? Die Szenerie hatte den Flair von Bürgerkriegsschauplätzen!
Was habe ich verpasst? Seit wann gibt es bei Raufereien unter Kindern keine Grenzen mehr? Zu meiner Zeit war ein "Kampf" (eher Ringkampf) dann vorbei, wenn der Gegner am Boden liegt. Nichts wäre uns ferner gelegen, als auf jemanden hinzutreten, der am Boden liegt, mit den Kräften am Ende ist.



Woher kommt dieser Hass? Woher diese Brutalität? Wo haben diese Kinder ein derartiges Verhalten gesehen? Wo gelernt?
Ein populärer Verdächtiger ist schnell gefunden: Das Fernsehen (seit neuesten ist auch die Videokonsole zum Verdächtigen mutiert!). Kinder sehen Brutalität im TV und machen es ihren Helden à la Rambo, etc. gleich.
Für mich ist diese Einstellung ebenso feige wie vereinfachend! Auch meine Generation hat brutale Filme gesehen und ist nicht in Straßenschlachten verwickelt gewesen oder hat alte Männer in U-Bahn Stationen verprügelt... Klar, kam auch vor - aber keinesfalls so häufig wie in letzter Zeit und keinesfalls mit der gleichen Brutalität und Grenzenlosigkeit!
Ich denke es liegt an der mangelnden Erziehung unserer Kinder! Kindern müssen Grenzen aufgezeigt werden und man muss darauf achten, dass unsere Kinder diese Grenzen auch respektieren und einhalten. Selbstredend spreche ich nicht von körperlicher Züchtigung sondern von erklärenden Gesprächen!
Wenn Eltern ihrer Fürsorgepflicht nachkommen, können wir wieder auf die Zukunft der Welt und unserer Kinder im Speziellen, bauen!

Freitag, 18. Januar 2008

Fashion Victims - Zeitgenössische Mode

Wer kennt sie nicht? Die sogenannten Fashion Victims, die gehetzten Leute, die jedem modischen Trend hinterher jagen um ja zu den ersten zu gehören... Trendsetter wären sie gerne - sind es aber in den seltensten Fällen.
Interessant ist, dass sich für jeden Trend Menschen finden, die ihn sich antun - egal wie unschick er bei genauerem Hinsehen auch sein mag! Über Geschmack lässt sich freilich streiten und nichts läge mir ferner als einen bestimmten Trend zu diffamieren.
Ein Gedankenspiel: Flip Flops, Balerinas, diverse Frisuren oder Ed Hardy Baseball Caps... Die Liste der Must-Haves die in den letzten Jahren en vogue waren ist lang. Hätten diese Trends auch dermaßen eingeschlagen, wenn sie 5 oder 10 Jahre früher aufgetreten wären? Wäre die Zeit für Flip Flops auch damals schon gekommen gewesen?
Meine Einschätzung: Ja!
Ja, weil ein Trend dadurch bestimmt wird, wieviele Leute sich ihm anschließen. Vor einigen Jahren hätten sich vermutlich ebenso viele Jugendliche und Junggebliebene Flip Flops zugelegt.
Auch bemerkenswert: Wieso gefällt uns oft die Mode vergangener Zeiten nicht mehr? Die 80ger Jahre sind berüchtigt für unattraktive Modeerscheinungen! Damals, galten Leggins und Dauerwelle aber als trés chic! Wie kann sich der Geschmack der Bevölkerung dermaßen ändern? Was gerade "angesagt" ist und was nicht, definiert sich nicht über das Aussehen eines Kleidungsstücks, sondern über die Menge der Leute, die bereit sind es zu tragen!

Ich bleibe dabei: Wenn wir alle beginnen würden, uns pinke Leggins anzuziehen, würde im Handumdrehen ein Trend daraus! Wir könnten diese Unart von Mode wieder aktuell und begehrt machen!